Es wäre zu schön, wenn wir unser WC immer benutzen können. Tatsächlich sind wir aber auf Wasser und Strom angewiesen. Natürlich verschwindet alles im Rohr, aber es muss viel Wasser nachlaufen, um eine Verstopfung zu vermeiden, dass die Toilette nicht überläuft oder das komplette Haus übelst riecht. Nein wirklich, ich dachte auch es wäre einfacher, ist es aber nicht. Ich habe eine Fachkraft der Wasserwerke befragt, die Aussage ist: Das Wasser läuft nur so lange, bis das höher im Ort gelegene Wasserreservoir leer ist. Dann wird Strom zur Befüllung desselben benötigt.
Wo gehe ich auf Toilette?
So lange es geht auf eure Toilette. Und ohne Strom, ohne Wasser, langfristig - hilft nur ein Loch im Garten buddeln, wer einen hat.
Aber was, wenn ihr das Haus nicht verlassen könnt? Oder wenn ihr gar keine Außenfläche habt?
Hilfreich wäre - solange Wasservorräte in irgendeiner Weise verfügbar sind - eine Campingtoilette. Am besten eine mit Füllstandanzeige und einem kleinen Vorrat an passenden Chemikalien. Im Internet gibt es auch zahlreiche günstigere Campingtoiletten zu ersteigern; seit vielen Jahren bietet Lidl bietet einmal im Jahr Campingtoiletten an. Dazu gibt es spezielles Toilettenpapier, das sich schnell und restlos auflöst (mit normalem Toilettenpapier wäre die Toilette ruck zuck gefüllt und ließe sich außerdem schlecht leeren).
Wasserverbrauch für die Notfall-Toilette: abhängig von der Notfall-Toilette kalkuliere ich 2 l Wasser für den Fäkalientank und 10 l Wasser für den Spülwassertank, reicht knapp 1 Woche für 1 Person = mindestens 12 l Toilettenwasser/Person/Woche.
Entsorgung, wenn voll und falls das Haus nicht zu verlassen ist: falls alles durch die Chemikalien zersetzt: ins Klo. Falls nicht ganz zersetzt: zunächst in einen extra Faltkanister und später draußen entsorgen.
Es gibt auch teurere TrockenTrennToiletten
fürs Campen mit speziellen Säcken und gegebenenfalls Pulverzusatz. Die günstige Variante sind Pappkartons für Globetrotter, in die man kompostierbare Tüten einhängen kann - auf Basis dieser Vorgaben empfehle ich zusätzlich im Supermarkt kompostierbare Mülltüten
zu kaufen (10 Stück um die 2,99 Euro) und diese dann - wenn es kein Wasser gibt - entweder in die Notfall-Toilette einzuhängen oder ins normale Klo zu stülpen. Gesammelte Tüten - wenn es möglich ist - auf dem Kompost entsorgen.
Ich habe eine Trockentoilette
bei Globetrotter gefunden, für nur um die 12 Euro. Ein sehr stabiler Karton. Dieser müßte bei längerer Benutzung jedoch abgeklebt oder lackiert werden. Auch passen die kompostierbaren Mülltüten nicht hinein, sondern nur normale Mülltüten - das könnte ein Entsorgungproblem werden. Aber es ist durchaus möglich einen Eimer
in diesen Karton zu stellen und diesen dann mit den kompostierbaren Mülltüten zu bestücken. Und ein bißchen Katzenstreu hinein!
Dieses Katzenstreu
empfehle ich generell im Haus zu haben, als kleine Notlösung zur Überbrückung...Ich habe mir sagen lasse, dass sich der Kauf von hochwertigem Katzenstreu hier lohnt, da extrem saugfähiger und geruchsneutraler als günstiges Streu.
Toilettenpapier
- spätestens seit Beginn der Corona Pandemie wissen wir, wie schnell Toilettenpapier ausverkauft ist. Und wie wichtig Toilettenpapier für uns ist.
Ich habe nach verschiedensten Alternativen für eine Familie gesucht. Viele Alternativen gibt es nicht, vieles ist einfach nicht praktikabel.
Du kannst Zeitungspapier weicher knüllen. Aber: wer hat heute noch eine Zeitung? Wie lange gibt es Zeitungen? Also Pflanzenblätter? - wie groß bitte schön müssen die sein? Woher?
Hier die meines Erachtens besten Toilettenpapier Alternativen:
Wenn es geht, brauchen wir erstmal Wasser. In Corona-Hauptzeiten, bei Klopapier Mangel, wurde hauptsächlich die Podusche
ohne Batterien propagiert. Ich habe das ausprobiert. Ich würde sagen: okay fürs kleine Geschäft und den harten Stuhlgang, bei weichem Stuhlgang wird es aber schwierig. Dann kommt ihr an einer Kanne Wasser nicht vorbei- und müsst allerdings die Hand zur Säuberung hinzunehmen.
So empfehle ich kleine Tücher zu nähen. Dafür könnt ihr alte Handtücher, Moltontücher oder Baumwollstoffe in kleine Waschlappen große Stoffstücke schneiden und wenn möglich mit einem einfachen Zickzackstich mit der Maschine oder mit der Hand versäubern, damit nicht alles gleich ausfranst. Für jedes Familienmitglied eine andere Farbe. Jeder muss sein Tüchlein eben so weit wie möglich auswaschen und dann gebt ihr das in einen Windeleimer (Eimer mit Deckel) und es wird auf 95° keimfrei sauber gewaschen und kommt wieder in den Einsatz. Besonders wenn ihr vorher den Po mit Wasser abgewaschen habt, werdet ihr gut mit dieser Methode arbeiten können. Vor allem empfehle ich euch Feuchtes Toilettenpapier - und zwar selbst hergestelltes:
Nehmt einige der selbstgemachten Lappen wie oben beschrieben und legt sie gefaltet in eine kleine Box mit Deckel. Kocht 250 ml Wasser ab und lasst es abkühlen. Gebt 1 Tropfen Lavendelöl hinzu.